Landratskandidatin Wehrheim besucht Romika-Gelände im Gusterath-Tal

Am Samstag, 21. August 2021, war die Landratskandiatin von Bündnis 90/Die Grünen des Landkreises Trier-Saarburg, Martina Wehrheim, zu Gast auf dem Romika-Gelände in Gusterath-Tal und hat auf Einladung des Heimatvereins Gusterath die Gebäude der ehemaligen Fabrik besichtigt.

Das ehemalige Verwaltungsgebäude wurde 2004 privat erworben und in den Folgejahren instandgesetzt, saniert und in 9 Teileinheiten aufgeteilt. Hiervon sind 4 zur Refinanzierung als Teileigentum veräußert worden. Das Gebäude wird von Freischaffenden im Bereich Kunst, Architektur und Design genutzt.

Das ehemalige Konfektionsgebäude allerdings, das ehemals von dem eigens gegründeten „Zweckverband Wirtschaftsförderung Gusterath-Tal“ an einen privaten Eigentümer verkauft worden ist, besteht noch in seinem ursprünglichen Zustand. Es ist denkmalgeschützt. Weil die kaufvertraglich vereinbarten Auflagen nie erfüllt wurden, ist das Gebäude in einem traurigen Zustand. Dies, obwohl es im Bauhaus-Stil errichtet und damit architektonisch sehr interessant ist. Alte Bäume, die noch von einem früheren Park davor stammten, darunter eine Lärche, die sogar das Gebäude überragte, wurden ohne Genehmigung in der Brutzeit gefällt. Angeblich ist dort ein Parkplatz geplant.

Es ist kaum zu glauben, dass im Kreis neue Gewerbegebiete im Naturpark Saar-Hunsrück geplant werden und alte Gewerbestandorte wie das Romika-Gelände einfach dem Verfall preisgegeben werden. Natürlich sind die Altlasten zu berücksichtigen, die sich hier teilweise unter dem Gelände befinden. Sie sich selbst zu überlassen, ist jedoch keine Lösung und kann auf Dauer zu größeren Umweltgefahren führen. Es gibt jedoch bereits zum jetzigen Zeitpunkt auch Wohnhäuser auf dem Gelände. Das Gebiet ist als reines Gewerbegebiet ausgeschrieben, die bestehenden Wohnhäuser als Ausnahmen dazu.

Die Eigentümer des ehemaligen Verwaltungsgebäudes bemühen sich seit Jahren vergeblich darum, für das sanierte Gebäude ebenfalls ein in zeitgemäßen Gewerbegebieten übliches untergeordnetes Wohnrecht zu erhalten. Dies wird ihnen trotz der riesigen, zur Verfügung stehenden Fläche, die eine umweltfreundliche und moderne Kombination aus Wohnen und Arbeiten geradezu aufdrängt, verweigert. Gerade aufgrund der schon bestehenden Wohnhäuser auf dem Gelände ist diese unterschiedliche Behandlung nicht nachvollziehbar.

Die Ausschreibung als Mischgebiet würde die Nutzung des gesamten Gebietes, insbesondere des denkmalgeschützten und ortsbild-prägenden Konfektionsgebäudes erheblich aufwerten und somit Anreize für zukunftsorientierte und umweltgerechte Investitionen geben.

Zwei Studentinnen der Hochschule Trier haben auf Anregung des Heimatvereins Gusterath ein Nutzungskonzept für das ehemalige Produktionsgebäude entwickelt, das sie am Donnerstagabend, 24. August 2021 im Verwaltungsgebäude des Geländes in Anwesenheit der Landratskandidatin Martina Wehrheim und weiteren, vom Heimatverein Gusterath geladenen Gästen vorstellten haben und dafür einen Preis überreicht bekamen. Das Nutzungskonzept sieht eine Haus-in-Haus-Nutzung vor, die die denkmalgeschützte Außen Fassade und ihre Fenster erhält und im Innern eine großzügige Offenheit und Lichtdurchlässigkeit mit Büro-und Kommunikationsbereichen garantiert, die etwa für Start-up-Unternehmen ideale Bedingungen bieten, aber auch parallel anderweitigen Nutzungen zugeführt werden könnten, etwas durch Vereine der nahegelegenen Orte Gusterath und Gutweiler.

Das Gebiet der ehemaligen Romikafabrik fristet grundlos ein tristes Dasein in einer herrlichen Landschaft. Obwohl man einen schönen Wanderweg in dem Gebiet Romikapfad nennt, ist der Anblick des Romika-Geländes eher abschreckend. Es ist nicht einsichtig, dass man dieses Gelände mit wertvollen, denkmalgeschützten Gebäuden einfach verkommen lässt. Insbesondere die sehr gute Anbindung durch den Stadtbus nach Trier bietet hier die Möglichkeit, mit einem alten, baulich wertvollen Bestand auf umweltfreundliche Weise ein modernes und vorbildhaftes Gewerbegebiet zu schaffen.

Zudem birgt die Lagerung der Giftstoffe aus der Fabrik durch die Nähe zum Fluss Ruwer und vor dem Hintergrund möglicher künftiger Hochwasser eine unkalkulierbare Gefahr. Dieses Problem muss einer Lösung zugeführt und nicht einfach sich selbst überlassen werden. Martina Wehrheim setzt sich daher dafür ein, dass das Romika-Gelände in Gusterath im Hinblick auf die dortigen Gefahrenstoffe saniert und die Gebäude denkmalgerecht, innovativ und nach höchsten ökologischen Standards instandgesetzt werden. Eine klimaneutrale Nutzung der Gebäude ist dabei anzustreben Eine Änderung des Flächennutzungsplanes zum Mischgebiet erweitert die Nutzungsmöglichkeiten zu einer Kombination von Wohnen und Arbeiten. Dies entspricht auch der Nutzung durch die sich dort bereits befindlichen und als solche ausgewiesenen Wohnhäuser.

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