Pressemitteilung der Mitgliederversammlung des KV Trier-Saarburg, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
bezugnehmend auf die Presseberichterstattung „neue Reaktoren /Cattenom“ und anlässlich des 37. Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe am 26.04.1986
Im Sommer 2022 musste Frankreich sehr viel Energie aus den Nachbarländern importieren, weil laut EDF landesweit 27 von 56 Reaktoren auf Grund von Reparaturarbeiten oder Niedrigwasser in den Flüssen nicht in Betrieb waren.
Die Reparaturanfälligkeit nimmt mit dem Alter der Reaktoren zu und der Klimawandel lässt befürchten, dass die Flüsse wegen mangelnder Niederschläge oder Hitzewellen die Kühlung der Reaktoren auch zukünftig nicht im erforderlichen Maße gewährleisten. Da Atomkraftwerke keine Regelkraftwerke sind, sind sie nicht dazu geeignet den erheblichen zusätzlichen Strombedarf abzudecken, der in Frostperioden durch die in Frankreich weit verbreiteten Elektroheizungen anfällt.
Unter diesen Gegebenheiten sollte der französischen Regierung und der Bevölkerung bewusstwerden, dass es in Frankreich auch in den nächsten Jahren zu erheblichen Energieengpässen kommen wird.
Die geplanten neuen Reaktoren können das Problem nicht lösen, weil sie frühestens in 15 Jahren in Betrieb gehen und weil Atomstrom, alle Kosten inbegriffen, nicht so günstig erzeugt werden kann wie z.B. Sonnenstrom.
Stromlieferungen aus den Nachbarländern werden sehr teuer, denn dort werden zunehmend Kohle- und Gaskraftwerke stillgelegt.
Frankreich hat ideale Bedingungen, sich sehr preiswert mit Strom aus Windkraft und Photovoltaik zu versorgen. Wir fordern die französische Regierung dazu auf, sich aus der beträchtlichen Abhängigkeit von der EDF und vom Atomstrom zu befreien und den Ausbau der regenerativen Energien landesweit stark zu intensivieren.
GRÜNE in der Großregion gemeinsam gegen Atomenergie
Gemeinsame Erklärung der GRÜNEN Vertreter*innen aus der Großregion und dem DE-FR-LU Dreiländereck